Barrierefreiheit auf Websites – was du wissen musst

Barrierefreiheit im Internet bedeutet, dass alle Menschen eine Website problemlos nutzen können – unabhängig von Alter, Behinderung oder technischer Ausstattung. Das ist nicht nur eine soziale Verantwortung, sondern auch ein rechtliches Thema. In Österreich wird Barrierefreiheit durch das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz und die EU-Richtlinie (EU) 2016/2102 gefordert.

Warum Barrierefreiheit wichtig ist

Eine barrierefreie Website verbessert das Nutzererlebnis für alle: Menschen mit Sehschwächen, motorischen Einschränkungen oder kognitiven Beeinträchtigungen – aber auch Smartphone-Nutzer:innen mit kleinerem Bildschirm. Gleichzeitig honoriert Google barrierefreie Websites mit besserem Ranking, weil sie technisch sauberer und nutzerfreundlicher sind.

Was eine barrierefreie Website ausmacht

Barrierefreiheit betrifft nicht nur das Design, sondern auch Struktur, Texte und Code. Folgende Grundregeln helfen dir, deine Website für alle zugänglich zu machen:

• Kontraste: Text und Hintergrund sollten sich deutlich unterscheiden. Prüfe das mit dem Contrast Checker.
• Schriftgröße: Verwende gut lesbare Schriftarten und ausreichende Größen (mindestens 16 px).
• Alternativtexte: Beschreibe Bilder mit alt-Texten, damit Screenreader sie vorlesen können.
• Tastaturbedienbarkeit: Alle Funktionen sollten ohne Maus nutzbar sein.
• Klare Struktur: Verwende Überschriften (H1–H3), Listen und Absätze konsequent.

Tools zum Testen der Barrierefreiheit

• WAVE – kostenloses Tool, das deine Website nach WCAG-Kriterien prüft.
• axe DevTools – Browser-Erweiterung für Entwickler:innen.
• AccessiBe – KI-basierte Lösung, die Websites automatisch anpasst.

Barrierefreie Inhalte schreiben

Auch Texte können Barrieren abbauen oder aufbauen. Formuliere einfach, klar und verständlich. Lange Sätze und Fachbegriffe erschweren das Lesen. Wenn du erklärst, was du meinst, profitieren alle davon – auch Suchmaschinen.

Barrierefreiheit und SEO

Viele Maßnahmen, die für Barrierefreiheit empfohlen werden, verbessern auch dein SEO: saubere Überschriftenstruktur, alternative Bildtexte, mobile Optimierung und schnelle Ladezeiten. Du gewinnst also doppelt – für Menschen und für Google.

Rechtliche Situation in Österreich

Für öffentliche Stellen ist Barrierefreiheit bereits Pflicht. Private Unternehmen profitieren, wenn sie früh handeln: Ab 2025 gilt das Barrierefreiheits-Gesetz (EAA), das auch digitale Produkte und Websites betrifft. Wer rechtzeitig optimiert, vermeidet teure Nachrüstungen.

Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern Teil einer modernen, benutzerfreundlichen Website. Sie schafft Vertrauen, erweitert deine Zielgruppe und stärkt dein Image. Je eher du dich darum kümmerst, desto einfacher und günstiger ist die Umsetzung.